Eine prägende Zeit für eine neue Ära.

Sie zahlt zu den ersten und damit zu den altesten deutschen Weltmeisterinnen in der Geschichte des Handballs: Barbel Braun feiert am Donnerstag, den 20. Februar 2025, in ihrem Wohnort Chemnitz ihren 80. Geburtstag.
Die Linkshanderin auf der Position Rechtsau?en gewann am 19. Dezember 1971 mit der Auswahl des Deutschen Handballverbandes (DHV) der DDR im Finale der 4. Hallenhandball-Weltmeisterschaft gegen die jugoslawische Mannschaft mit 11:8 (5:4) ihren ersten Titel mit einer deutschen Mannschaft. Das Endspiel fand unter mannlicher schwedischer Leitung in der nicht ganz ausverkauften „Rijnhal“ in Arnheim (Niederlande) vor 3.500 Zuschauern statt. Das Team der DDR nahm erstmals an einer WM teil und blieb in den funf Spielen bis zum Titelgewinn ungeschlagen. „In dem taktisch und spielerisch sehr gut gefuhrten Finale warfen Maria Winkler (4), Kristina Hochmuth (3), Waltraud Kretzschmar (3) und Barbel Braun (1) die Tore“, berichtete die DDR-Presse anschlie?end.

 

Barbel Braun begann ihre Handballkarriere in der Schule, wechselte jedoch zur Leichtathletik, wo sie aufgrund ihrer gro?en Schnelligkeit als B-Jugendliche ihre Bestleistung im Kugelsto?en auf 13,55 Meter steigerte und spater DDR-Jugendmeisterin wurde. „Im Ruckblick war das eine gute Grundlage fur mich“, erklart Barbel Braun, die dann von der SG Dynamo Karl-Marx-Stadt zum SC Leipzig wechselte und dort ihre Karriere fortsetzte. Zu ihren gro?ten Erfolgen mit dem SC Leipzig zahlen sechs aufeinanderfolgende Titel als DDR-Meister von 1968 bis 1973 sowie der Gewinn des Europapokals der Landesmeister in den Jahren 1966 und 1974.

Barbel Braun absolvierte 128 Landerspiele fur die DDR und erzielte dabei 211 Tore. Sie ist Absolventin der Deutschen Hochschule fur Korperkultur (DHfK) in Leipzig, wo sie in ihrer Abschlussarbeit das Thema „Handball als schneller Gegenangriff“ behandelte. Anschlie?end arbeitete die Diplom-Sportlehrerin Barbel Braun kurzzeitig als Kreis-Sportlehrerin beim Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR in Chemnitz, um junge Talente auf ihrem Weg in den Leistungssport zu fordern. Ab 1980 war sie dann als Sportlehrerin im Schuldienst tatig und unterrichtete nach der Wende neben Sport auch das Fach Wirtschaftslehre.